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Hauptverwaltungsgebäude Regionalverband Ruhr, Essen

Neue Sachlichkeit

Geometrischen Formen, klare Linien und der Verzicht auf Dekoration prägen den Stil der Neuen Sachlichkeit.
Ab den späten 1920er-Jahren entstanden im Ruhrgebiet Industrie- und Verwaltungsbauten im sachlichen Stil, die Rationalisierung, Leistungsfähigkeit und Transparenz widerspiegelten.

Architekten passten ihre Gebäude an die Arbeitswelt an, indem sie klare Symmetrien und funktionale Anordnungen nutzten.
Mit schlichten Fassaden und vielen Fenstern hoben sie sich von Historismus und Expressionismus ab.
Die Form folgt der Funktion - das war der Leitsatz der Neuen Sachlichkeit.

Peter-Behrens-Bau, Oberhausen

Peter-Behrens-Bau

Oberhausen

Das Stahlskelettbauwerk mit Backsteinfassade wurde 1921-1925 gebaut und durch geometrische Formen und Farbunterscheidungen charakterisiert.

Der Architkt Peter Behrens (1868-1940) war Vorreiter der Neuen Sachlichkeit und bedeutender Gestalter der Industriekultur. Er vereinte im Entwurf des Lagerhauses der Gutehoffnungshütte die Vorstellungen des Deutschen Werkbundes und des Bauhauses.

Das denkmalgeschützte Gebäude wird heute vom LVR-Industriemuseum als Zentraldepot und Ausstellungsraum genutzt.

Wohnkomplex der Siedlung „Roter Block“, Herne

„Roter Block“

Herne-Wanne

Auch die Siedlung „Roter Block“ beinhaltet Elemente der Neuen Sachlichkeit. Die Architekten Ferdinand Revermann und Georg Gobrecht verschafften dem 1928 errichteten Bau ein charakteristisches Aussehen durch die Verwendung zwei verschiedener Ziegelarten und die lineare Verteilung der Fenster. Die geraden Frontseiten des Gebäudes führen mit Rundungen um Straßenecken, um den Freiraum der Gehwege zu vergrößern.

Hauptbahnhof Oberhausen, Karl Hermann, 1934

Hauptbahnhof Oberhausen

Der ursprüngliche Bau im Stil der Neorenaissance entsprach 1930 nicht mehr den Ansprüchen der aufstrebenden Großstadt, sodass für die anstehende Renovierung eine neue Gestaltung gesucht wurde. Daher wurde der heutige Hauptbahnhof Oberhausen wurde 1930-1934 nach den Plänen von Reichsbahndirektor Karl Hermann im modernen sachlichen Stil gestaltet.

Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Lünen

Freiherr-vom-Stein-Gymnasium

Lünen

Ebenfalls im Zeichen der Sachlichkeit steht das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Lünen. Mit seinen symmetrischen Eingängen, den Rundungen und den langen Fensterbändern wollte der Architekt Karl Schulze die Verbindung zwischen Mensch und Umwelt stärken und einen heller Raumeindruck gefördern. Das Gebäude hebt sich so deutlich von den klassischen Schulgebäuden der Kaiserzeiten ab.

Zeche Zollverein, Essen

Zeche Zollverein

Essen

Das 55 m hohe Fördergerüst der Schachtanlage XII der Zeche Zollverein gilt als Ikone der Industriearchitektur. Die 1932 fertiggestellte Anlage wurde von den Architekten Fritz Schupp (1896-1974) und Martin Kremmer (1895-1945) als funktional gegliederter Gesamtkomplex entlang zweier Achsen entworfen.

Die Gebäude bestehen aus schlichten Kuben in Stahlskelett- bauweise mit Ziegel- fassade und Fenstern in Form von Lichtbändern. Die Gestaltung folgt dem Ziel der Symmetrie und Monumentalität.